Sonntag, 5. Juni 2011

Karlsruher Stadtgeburtstag: Der Kreis wird auf den Hardtwald projiziert

Karlsruher Stadtgeburtstag: Der Kreis wird auf den Hardtwald projiziert

Karlsruhe (sas) - Vom 17. bis 19. Juni begeht die Fächerstadt ihren 296. Geburtstag. Am letzten Festtag soll der Kreis um das Karlsruher Schloss, der zentraler Ort für die Feierlichkeiten, zum Drehen gebracht werden. Dazu tragen zahlreiche Menschen mit künstlerischen und sportlichen Aktionen bei. Ein Höhepunkt der Aktion "Wir bringen das Rad zum Drehen" ist der Berliner Installationskünstler Philipp Geist, der den Kreis auf den Hardtwald projizieren wird.



hilipp Geist zeigt auf dem Schaubild die Station Nord, wo er eine seiner Installationen präsentieren wird.

Ein "einmaliges Geburtstagsgeschenk" möchte das Stadtmarketing der Fächerstadt, seinen Bewohnern und Gästen mit den Installationen von Philipp Geist machen, erläuterte Gesa Müller von der Haegen, Leiterin des Bereichs Stadtjubiläum 2015 bei einem Werkstattgespräch mit dem Berliner Künstler.

"Philipp Geist bringt das Rad zum Drehen"

Für den Programmpunkt "Wir bringen das Rad zum Drehen" am 19. Juni hat Philipp Geist zwei Installationen entwickelt, die den Kreis um das Schloss in besonderes Licht hüllen sollen. Zwischen Mitternacht und 4 Uhr und zwischen 22 Uhr und Mitternacht zeigt er eine Lichtinstallation entlang des Kreises. "Philipp Geist bringt das Rad zum Drehen", kündigte Müller von der Haegen an. Nach dem Seillauf von Walter Moshammer auf den 30 Meter hohen Schlossturm, startet Geist sein "Zirkelleuchten" vom Turm aus über den Zirkel.
Beim "Zirkelleuchten" fährt er auf einem Pritschenwagen - "natürlich ein Benz - das ist unser Tribut" -, auf dem insgesamt vier Projektoren angebracht sind. Auf dem 2,7 Kilometer langen Weg projiziert er Aufnahmen vom Kreis auf Bäume, Büsche und Hausfassaden: "Der Inhalt der Projektion ist der Kreis selbst. Damit erfolgt eine Spiegelung des Ortes auf sich selbst", erklärte Geist sein Projekt.

Für den Künstler, der im Dezember 2009 eine Installation anlässlich des 82. Geburtstags des thailändischen Königs Bhumibol in Bangkok konzipiert hat, ist der Karlsruher Stadtgeburtstag eine besondere Gelegenheit: "Ich freue mich, eine Installation zu realisieren, die ich schon lange im Kopf habe." Das erste Mal führt er eine fahrende Projektion durch. Im Schritttempo umrundet Geist mit seiner Projektion das Schlossgartenareal in zirka 40 Minuten. "Wir fahren so langsam wie möglich, weil wir wollen, dass die Besucher mitgehen können."
Projektion auf unterschiedliche Projektionsebenen
Eine zweite, stehende Installation wird es an der Station beim nördlichen Parkeingang geben. Dort setzt sich Geist mit den Themen Zeit, Bewegung, Karlsruhe und dem Schlossgarten auseinander. An dieser Projektio können sich auch die Karlsruher selbst beteiligen und Begriffe, die sie mit diesen Themen verbinden, an Philipp Geist schicken (mail@videogeist.de). Diese integriert er dann in sein Projekt.
Geists Installationen sind keine festen Gebilde, die immer gleich ablaufen. Vielmehr entwickelt der Künstler, dessen Wurzeln in der Malerei und der Fotografie liegen, seine Projektionen weiter, während sie präsentiert werden. Das wird auch beim Stadtgeburtstag der Fall sein, zumal die Projektionsbedingungen auf dem Kreis recht unterschiedlich sind. "Fast keine Situation wiederholt sich dort", stellte Geist fest. Wald und Grasflächen wechseln sich mit unterschiedlichen Gebäuden ab. "Das ist die Schwierigkeit, aber auch die Herausforderung."

Ein Bogen von der Vergangenheit der Stadt und die Gegenwart in ihre Zukunft
Ein Probedurchlauf des "Zirkelleuchtens" vor Pressevertretern war am Dienstagabend buchstäblich ins Wasser gefallen. Der Schlechtwetter erprobte Geist will sein Projekt aber auf jeden Fall durchführen. "Das ist ein schönes, stimmiges Projekt an einem besonderen Ort, das einen Bogen schlägt von der Vergangenheit der Stadt, über ihre Gegenwart in ihre Zukunft."

Ka NEWS (
Link)
02. Juni 2011